Die European Springtime Champion Ynglingklasse fand wie immer Anfang Mai in Riva am Gardasee statt . Eine Beteiligung von ausschließlich 14 Booten aus 6 Nationen lässt zwar noch Potential nach oben offen, die Teilnehmer zeugten aber von einem sehr hohen Niveau. Viele Teams betrachteten diese Regatta als Training für die bevorstehende Worlds in Riva im Juli 2018. Auch wir peilen dieses Ziel mit der WM an. Wir, das Team AUT 287 aus Niederösterreich/Wien sind Peter Pichler aus Wien als Vorschoter, Günter Novak unser Korsarsegler aus St.Pölten am Spi und meine Person Bernhard Prange aus Krems am Steuer.
Dolce Vita, um das auch erleben zu können reisten Peter und ich schon am Sonntag an. Schon vor der Stadteinfahrt begrüßte uns Riva mit einem Stau, ein Radevent, welches jedes Jahr größer wird zog ein paar tausend Radsportler an den Gardasee. Diesmal bei Angelini im "Österreicher Hotel" untergebracht, konnten wir am großen Parkplatz das Boot abstellen. Ein halbstündiger Fußmarsch in die Marina führte uns auch direkt ins Ausstellungsgelände des Radevents. Vor dem Bootskran ein Ausstellungszelt, Massen an Radfreaks, an ein Boot kranen nicht einmal zu denken. Na gut, eines weiß ich jetzt , daß ein Fahrrad ca. 5000,-- € kostet und mein Fahrrad aus der Steinzeit ist. Das "Lions" ein Restaurant Mitten in Riva war unser nächstes Ziel. Nur einen Platz zu bekommen, war nicht möglich. "Da sind Sandra und Micha aus der Schweiz" rief Peter - Abend gerettet. Vor Dienstag wäre laut Hafendirektor keine Kranmöglichkeit, erzählte uns Sandra. So genossen wir Fisch und Rotwein und dann noch in die Sailerbar.
Am nächsten Tag beschlossen wir die Steilküste mit dem Auto in den Süden entlang zu fahren, die Suche nach einem gemeinsamen Sommerquartier mit Partnerinnen, ließ uns aber erahnen was hier im Sommer Massen an Touristen sein müssen. Schlechte Idee, so gingen wir bei Regenwetter Pizza essen.
Dienstag Morgen, der Regen war weg und auch die Radfahrer, so konnten wir unser Boot aufbauen und kranen. Günter unser dritter Mann sollte mit Martin Lutz bis Mittag eintreffen. Noch ein kleines Mittagessen am Hauptplatz bei strahlendem Sonnenschein und dann raus zum ersten Training. Starkwind und Sonne wurde uns zum Einsegeln geboten. Günter mußte noch die Hiking- Garnitur einstellen. Peter und ich kämpften mit der Bootseinstellung. Ein ausziehbarer Pinnenausleger meine neueste Errungenschaft- eher was für maximal 3 Windstärken, aber völlig unbrauchbar hier bei 5 Windstärken, ein Klebeband und er war wieder verstaut. Vielleicht hätte ich auch noch wasserdichtes Schuhwerk anziehen sollen, zehn Grad Wassertemperatur waren dann die nächsten drei Stunden erfrischend. Neben uns trainierten auch 6 Yngling-Teams mit einem holländischen Trainer, darunter auch Sandra und Micha. Der Wind wurde immer stärker, und so sahen wir dann alle Ynglingsegler an der Marinabar wieder. Mittwoch, es regnet und regnet - Zeit für shoppen, ein Segelshop gleich neben unserem Hotel stattete das Team Athena neu aus. Gemeinsames Abendessen, alle österreichischen Teams waren nun eingetroffen und kosteten sich durch die Speisekarte, Miesmuscheln, Fisch, Pizza , Spagetti in Alufolie mit Meeresfrüchte für Hans Schibany und Karl und Nachspeisen bis allen schlecht war. Je dünner der Esser desto mehr konnte er verdrücken, erstaunliche Erkenntnis.
Donnerstag, endlich die Regatta startet und wir kommen sehr gut raus. AUT 300 mit helmsman Martin Lutz ,Georg Skolaut und Markus Piso starten am Besten raus - in Führung, AUT 297 - Hans Schibany, Karl Boucek und Andreas Schobesberger gleich hinter uns, am Ende aber doch AUT 297 auf Sieben und wir auf acht. Das hat mich schließlich zu der Ehre gebracht als Dritter Österreicher diesen Bericht zu schreiben. Nächstes Rennen, wieder toller Start von uns, könnte eine Spitzen-Platzierung werden, aber dann bei der zweiten Leetonnenrundung bleibt der Spi oben. Somit konnten wir nicht gleich über Links gehen, bis das Problem gelöst war, waren wir schon in der Nähe der Steilwand, Winddreher auch noch dazu und somit entschied nicht nur bei uns die zweite Kreuz das Rennen. Weitere Handlingprobleme beim Spi, Wanntenspannung usw. ließen uns dann die nächsten Wettfahrten eher schlecht aussehen. Schlecht gesegelt würde ich nicht sagen, aber in diesem Regattafeld bist Du schon ohne Fehler maximal im Mittelfeld. Auch unser Spitzen Team um Martin mit Weltmeister Georg und Olympiateilnehmer Markus konnten nach der Ersten Wettfahrt vorne nicht mehr mitmischen. Jamin Maarten aus NED und Thomas Beck kämpften gegen das Team Norwegen um das Podest. Schließlich siegte noch das Team um Maarten vor der Schweiz, welche sich nach Jahren sehr über einen Podestplatz am Gardasee freuten. Beide hatten im letzten Rennen einen Frühstart und angeblich wir auch. So behaupten zumindest meine Kollegen und auch Matthias vom Schweizer Boot. Schon im vorletzten Race legte ich meinen ersten Frühstart hin und nun auch im letzten gelang mir ein Frühstart oder ein "früher Start".
Auf jeden Fall war Riva wieder eine Reise wert, für mich das Beste Segelrevier auf unserem Regattakalender und daher freue ich mich schon sehr auf diese WM 2018 in Riva.
Wir sehen uns wieder in Kürze am Traunsee zur Staatsmeisterschaft und werden dort in einem meeting Detail über die WM 2018 gemeinsam besprechen.
Bis dahin Mast und Schotenbruch und immer eine handvoll Wasser unter dem Kiel .
Team AUT 287
Der Gardasee aus der Sicht des Steuermannes von AUT 300.
Hier eine E-Mail von Martin Lutz an Andreas Knittel ;-)
Lieber Andreas,
Es war sehr schön und es hat viel Spaß gemacht. Das Belvedere hat innen neu gestrichen – ungewohnt hell, aber das Essen ist hervorragend wie eh und je.
Gemeinsam mit Georg und Marcus perfektes Team, mit der üblichen Wasserung eines Pisos.
Diesmal war es Marcus statt Nici.
Unglaublich starkes Feld.
Die Norweger reden nicht – sie segeln nur!
Der Beck war 2 Tage vorne und hätte schon fasst seinen 2 Platz an die NORs verloren.
Hier die Kurzform
1.Tag Südwind:
1. Wettfahrt Bergpreis wie gewohnt. 2.
2. Dann etwas zu selbstsicher auf die falsche Seite - auch wie gewohnt. 9.
2.Tag Südwind:
1. Wettfahrt – Pisoverlust 11.
2. Wettfahrt – der Steuermann beherrscht den Traveller noch immer nicht. 8.
3. Wettfahrt – Es gibt schnellere Wege zum Luvfass. 7.
3. Tag Vento
1.Wettfahrt Bergpreis + 3.
2.Wettfahrt 6.
3.Wettfahrt 4.
Mit dem 7. sind wir zufrieden.
Wünsch Dir und den Anderen einen netten Stammtisch.
Einer von den GER 277ern kommt zum Stammtisch.
LG
Martin