Beginnen muss ich ca. 14 Tage vor dem Drachenwandpreis, als mein Onkel gemeint hat, „geh willst Du nicht bei der Schwerpunkt mitsegeln, sonst ist kein Boot vom Club dabei. Boot könnt´s unseres haben“.
Gut, nachdem die Vorschoter-Frage innerhalb der Familie gelöst werden konnte, meldeten wir und ich nahm nach der WM 2005 an meiner 5 Yngling Regatta teil, Vincenz ist ja schon fast Routinier.
Der Samstag kam und wie so oft, wenn eine Regatta am Plan steht, geht erst einmal kein Wind. Rein subjektiv gesehen habe ich diesen Tag schon als Badetag gesehen, aber dann sprang doch ein erstaunlich guter Westwind an.
So konnte um 13.56h die erste Wettfahrt von Christoph Skolaut gestartet werden. Wie bei dieser Wetterlage am Mondsee sehr oft der Fall, pendelte der Wind zwischen West und Nordwest, die entscheidende Frage war also, wer ist vor der Luvtonne auf der richtigen Seite. Dies zog sich eigentlich wie ein roter Faden über den ganzen Tag.
Aus unserer Sicht lief es erstaunlich gut, das Boot war schnell (wie sollte es bei einem Boot aus dem Hause Skolaut auch anders sein). Gewonnen hat, der mit Gregor Jelinek souverän segelnde Justin Kurz, vor Jörg Moser und Johannes Hattwich und wir waren über unseren dritten Platz in der ersten Wettfahrt selbst am meisten überrascht.
Die zweite Wettfahrt wurde ohne große Verzögerung kurz vor drei gestartet, wie bei der ersten Wettfahrt, hatten wir 1 – knapp über 3 Windstärken und ca. 30°Pendler zwischen West und Nordwest. Am Ende der ersten Kreuz hatten wir das Glück auf unserer Seite und kamen als erste oben an. Der Vorwind war dann etwas spitzer, was für die vorderen Boote natürlich gut war, so setzten wir uns etwas ab und Vincenz und ich konnten den ersten gemeinsamen Vater-Sohn Sieg ungefährdet heimsegeln.
Die dritte Wettfahrt begann grundsätzlich vom Wind her gut, es zeigte sich die Tendenz, dass er immer mehr nach rechts dreht, was ich als Einheimischer einfach nicht wahrhaben wollte und links segelte, so wie Rudi Mayr und einige andere, allerdings nicht so extrem wie wir. Karl und Andrea Holzner konnten diesen Rechtsdreher am besten nutzen und setzten sich gemeinsam mit Ulli und Lisbeth Diem klar an die Spitze, dahinter folgte Jörg und Johannes, so blieb es bis ins Ziel.
Für den Sonntag setzte Christoph Skolaut die Auslaufbereitschaft für 9.00h fest. Da gutes Wetter vorhergesagt war wollte er in den Südteil des Sees schleppen. Nachdem sich in unserem Garten kein Blatt regte, nahmen wir die 9.00h als losen Richtwert, eine Annahme die man bei einem Skolaut als Wettfahrtleiter nicht machen sollte, er ist um 9.00h ausgelaufen und wir erwischten gerade noch rechtzeitig den Schlepp nach Süden. Was sich gelohnt hat, nach einigem Warten setzte sich tatsächlich ein Ostwind mit 1 -3 Windstärken durch.
Die vierte Wettfahrt konnte so um 11.05h gestartet werden. Die, die schon öfter im Südteil des Sees eine Wettfahrt gesegelt sind, wussten, dass es man auf das linke Ufer muss, um am Ende glücklich zu sein. Die Frage ist nur wie man am schnellsten dorthin kommt, diese Frage konnte Rudi Mayr am besten lösen und gewann vor Jörg Moser die 2. Wettfahrt.
Die letzte Wettfahrt hat gezeigt, dass man auf unseren Seen nicht davon ausgehen kann, dass eine Einbahnregelung gilt. Nicht oft, aber doch zeitweise (das letzte Mal meines Wissen bei der 470er ÖSTM 1988) geht es in diesem Seeteil auch über rechts. Ernst Frauscher, Xaver Haginger und Simon Oberfrank waren rechts und daher in dieser Wettfahrt einfach eine Klasse für sich, Andreas Schobesberger und Herbert Trucker waren auch rechts und anfänglich gut unterwegs, zwei Mal rechts war dann doch nicht möglich und so wurde es dann doch kein Platz ganz vorne.
Wir konnten von Platz 4 auf den 2 Platz nach vorne segeln und dann nur noch zuschauen, was sich auf den Plätzen tut und wer letztendlich diese Regatta für sich entscheiden kann. In einem Fotofinish beendeten dann Rudi und Philliph als Dritte, Jörg und Johannes als vierte diese Wettfahrt. Justin und Gregor lief es in dieser Wettfahrt nicht so gut, was ihnen in der Gesamtwertung den vierten Platz einbrachte mit nur 2 Punkten Rückstand auf den Ersten und Zweiten und einem Punkt Rückstand auf den dritten.
Ja am Ende waren vier Boote innerhalb von zwei Punkten, was zeigt, wie spannen und knapp es an diesem Wochenende zuging. Durch die Möglichkeit des Streichers waren wir am Ende die Glücklichen, in Wirklichkeit waren, wie so oft, Rudi Mayr und Philipp Boustani die besten Segler an diesem Wochenende.
Marcus Piso