Einen „Armbrustpfeil-Flug" entfernt von jener berühmten „Hohlen Gasse"in Küssnacht, in der Willhelm Tell dereinst den habsburgischen Landvogt Gessler erschossen hat - was den Schweizern letztendlich ihre Freiheit und uns die dort „übrigen" Habsburger bescherte - versammelte sich die Creme de la Creme der Yngling Segler am Vierwaldstättersee zur Weltmeisterschft 2013.
Boote aus AUS, USA, NED, DEN, NOR, SWE, GER, SLO, AUT und SUI waren am Start. Aus Österreich – nach Anreise-Kilometern: AUT 330 Johannes Richard, Marleen Hotwagner und Matijas Beouwervom Attersee; die Wolfgangsee-Gang mit AUT 281 Walter Eisl, Ilse Pessl und Christian Rauch; AUT 285 Peter Schöberl, Karin Schöberl und Wolfgang Buchinger, und - ausnahmsweise mit der kürzesten Anreise - der Bregenzer Familien-Clan: AUT 82 Klaus Diem, Manfred Gebhard und Andreas Gebhard und AUT 332 mit Uli Diem, Lisbeth Diem und Martin Jäger. Der erkrankte Rudi Mayer fehlte an allen Ecken und Enden – Gute Besserung von uns allen!
Gleich zu Beginn wurde uns demonstriert was Schweizer Präzision und Schweizer Uhrwerk eigentlich bedeuten. Die Vermessung verlief wie am Fließband – hinten in die Halle hinein und vorne mit der Startnummer wieder hinaus – im 10Minuten Takt und punktgenau! Eine Heerschar von Helfern organisierte alles von „A" wie Abfallkontainer NUR! der orange war für die Yngling-Segler – bis „Z" wie „z'nüni" (auf Deutsch: Jause um 09:00 Uhr Vormittag) – im Zelt gab es immer reichlich zu Essen und zu Trinken.
Beim Practice Race am Sonntag machten wir erste Bekanntschaft mit dem herrlichen thermischen Wind am Urner See – strahlender Sonnenschein, 20 knt. Wind, am Gardasee kann es nicht schöner sein.
Bei der Eröffnungsfeier fielen wir wieder traditionsgemäß mit Dirndl und Lederhosen positiv auf.
Am Montag ging es endlich los:
Gleich in der ersten Wettfahrt versaute ein Holländer – der spätere Weltmeister - Ulis Lee-Start, an der ersten Luv Tonne berührten wir auch noch die orange Gummiwurst und durften kringeln. Das Chaos an der Leetonne konnten wir dann allerdings „rechts liegen lassen" und innen durchsegeln. An der Luv Tonne ließ Uli dann freundlicherweise Peter Schöberl genug Platz zum Unterwenden – erstens, weil man sich unter Landsleuten nicht lästig tut und zweitens, damit wir in der ersten Wettfahrt dritte Österreicher werden und ich den Bericht schreiben darf. Zu unserer großen Überraschung landeten wir nach all diesen Missgeschicken auf dem hervorragenden 12. Platz. In der 2. Wettfahrt lief es noch viel besser und wir fanden uns am 8. Platz - am Ende des ersten Tages auf dem sensationellen 9. Gesamtrang wieder – weit jenseits aller unserer Erwartungen.
Am Abend ließ Uli dann noch sein Handtuch in den See fallen – Fortsetzung folgt!
Das offizielle General Meeting der Klassenvereinigung dauerte lange und meine armen Männer mussten viel Bier vernichten bis ich endlich fertig war!
Am Dienstag wurden wieder 2 Wettfahrten gesegelt. Die erste war eher mittelmäßig „nur 23." In der 2. Wettfahrt gelang Uli ein klassischer „Null-Leestart" und wir wurden mit Platz 13 belohnt. Am Ende des Tages Platz 10 in der Gesamtwertung.
Die Nationenparty am Abend gestalteten wir gemeinsam mit Deutschland und Slowenien. Die Deutschen servierten „Curry-Wurst" und „Kümmerling" und wir reichten als Nachtisch Linzertorte und Grünen Veltliner – Danke an Karin für die Unterstützung beim Backen. Die angeblich von einer „famous Austrian Bakery" gebackenen Kuchen waren bald bis auf den letzten Krümel weggeputzt und auch der Weißwein fand reißenden Absatz. Der Slowene kam 2 Stunden zu spät mit Wurst und Speck.
Ach ja – und Uli ließ am zweiten Tag seine Unterhose in den See fallen – Fortsetzung folgt.
Die Wetterprognose für Mittwoch war schlecht – wolkig, Regen und dann auch kein Wind, die Wettfahrtleitung schickte uns bald nach Hause und strich den „Lay-day" vom Donnerstag. Zuerst Dutch-Party im Zelt und dann„a Grillage" der Österreicher am Campingplatz und genau zu Beginn hörte es auch auf zu regnen. Sensationell, was die Wolfgangsee-Gang da an Fleisch, Gemüse und Kartoffeln auf die Teller zauberte und unvergesslich wird bleiben.... Peter Schöberl:"duHasi?! – wenn'stgrod stehst, bring mir no a bier mit!"
Am Donnerstag – musikalische Tageszusammenfassung: zuerst Gene Kellys: I'msinging in the rain; dann Ricky Nelsons „Youaremysunshine" und am Schluss HermanHermits „No wind (milk) today"; dafür am Abend Schweizer-, Schweden-,Dänen-, Australier- und Amerikaner-Party......
Am Freitag, schon der letzte Tag, wieder tolle Segelbedingungen bei bis zu 30 knt. Wind. In der ersten Wettfahrt starteten wir wieder schlecht, segelten mittelmäßig und landeten auf Rang 27. In der 2. Wettfahrt lief es anfangs überraschend gut – wir waren auf der ersten Kreuz mit dabei, touchierten aber wieder die Luv-Tonne und mussten kringeln, das kostete...... auf dem Spikurs klärte Uli dann die Frage was er heute in den See fallen lässt – nämlich sich selbst: wir schmierten ab in die Sonne und Uli ging über Bord – bis wir unseren Steuermann wieder im Boot und den Spi wieder einsatzbereit hatten, fuhr so ziemlich das ganze restliche Feld an uns vorbei. Reichlich nass und geschockt nahmen wir die Verfolgung wieder auf und wurden nicht Letzte!
Eine Wettfahrt ging sich dann noch aus, aber irgendwie war bei uns die Luft draußen – schlechter Start, falsche Seite, alles mies.....
Als Sieger gab es viele Holländer, unser Bester war wieder einmal Klaus auf dem 8. Rang.
ABER! Als wir von Bregenz weg gefahren sind war unser Ziel „Ein 3er vorne" – Im Endergebnis waren wir 23. – also viel besser als wir uns vorgenommen hatten. Es war eine sensationelle Segelwoche mit viel sportlich fairer Konkurrenz, viel Spaß in einer tollen nationalen und internationalen Gemeinschaft.
– TRAVEMÜNDE – WIR KOMMEN!!! –
Lisbeth Diem
AUT 332
Platzierungen:
8. Klaus Diem 8,11,6,19,(25),5,17,
14. Peter Schöberl 11,21,20,20,(24),14,20
23. Uli Diem 12,8,23,13,27,(48),37
30. Walter Eisl 20,16,34,24,36,26,(42)
47. Johannes Richard 45,52,45,40,44,46,(dns)