Nachdem Dominique zu Hause einen Arbeitseinsatz hatte, ist Uli Diem als Steuermann auf dem Hasi eingesprungen, den Platz in der Mitte nahm als BSC-Jugendlicher Lorenz ein und den Platz ganz vorne durfte ich selbst besetzen, damit wenigstens jemand dabei war, der schon mal auf der Yngling gesegelt ist.
Am Anfang - wie überall das Gleiche - Warten auf Wind. Die Wettfahrtleitung wartete auf den Nordwind, der normalerweise gegen 14:00 kommt. An diesem Tag allerdings ließ er sich bis um 16:00 Uhr Zeit, aber dafür bleib er dann konstant mit 3-4 Bft bis um 20:00 Uhr. Gleich beim ersten Start gab es einen Einzelrückruf, wir waren sicher ganz knapp an der Linie, aber das Boot über uns war noch ca eine Halbe Bootslänge vor uns. Auf gut Glück fuhren wir weiter und konnten als 8. Boot die Luv-Tonne runden. auf dem 1. Spi-Kurs liefen wir sehr gut und an der Leetonne konnten wir durch ein tolles Manöver noch 2 Boote innen überholen. den 6. Platz konnten wir bis ins Ziel halten. Für den Anfang ein gutes Ergebnis. Bei der 2. WF musste Uli unbedingt beim Schiff starten, da die Kreuz immer nur auf der rechten Seite zu gewinnen war. Es gelang viel besser als alle Versuche mit dem Pfeil. Beim Schuss waren wir als oberstes Boot genau an der Linie. Das Feld trennte sich immer ziemlich rasch in 2 Gruppen, und wir konnten uns immer in der vorderen Gruppe platzieren. auch in der 2. WF wurden wir als 6. abgehupt. Bei der 3. Wf konnten wir uns steigern und lagen die ganze Zeit auf dem 4. Platz. auf dem letzten Spikurs, bei dem an der Leetonne gewertet wurde, gab es ausgerechnet als wir uns dem Ziel näherten ein kurzes Windloch. Wir kamen eine Bootslänge vor dem Ziel fast zum stehen, während unser härtester Konkurrent von hinten mit Schwung auf uns auflaufen konnte. Netterweise versuchte er uns in Luv zu überholen, um uns auch noch den letzten Hauch aus den Segeln zu nehmen. Am Ende hatte er seine Nase um vielleicht eine Halbe Bootslänge voran. Pech gehabt, aber der 5. Platz war auch ein tolles Ergebnis. Die ersten beiden waren unerreichbar - sie lieferten sich während der ganzen Serie erbitterte Kämpfe und nur der Sieg in der letzten Wettfahrt entschied über den Gesamtsieg.
Am Abend wurden wir im Club mit einem ausgezeichneten Essen und reichlich Freibier verwöhnt. An dieser Stelle ein dickes Lob an den SCTWV, den Regattaleiter und das gesamte Team!!!
Ein Blick auf die Ergebnisliste zeigte uns, dass wir keinen Frühstart hatten, wohl aber der vermeintliche Sieger - also waren die Plätze 5,6,5 in der Wertung.
Am Sonntag plante die Wettfahrtleitung noch 2 schöne Wettfahrten bei Südwind - nur der kam nicht. Das atemberaubende Bergpanorama des Tiroler Karwendelgebirges spiegelte sich postkartengerecht in der dunkelgrünen Oberfläche des Sees. Erst gegen 14:30 Uhr kamen Nachrichten, dass am Nordufer sich langsam der Nordwind aufbaue. Die Wettfahrtleitung drängte zum Auslaufen und das ganze Feld wurde nach Norden geschleppt. Belohnt für das lange Warten wurden wir mit einer letzten schönen Wettfahrt bei wieder 3-4 Bft. Am Start kamen wir in der Mitte überhaupt nicht gut weg und mussten fast hinter allen Booten auf die rechte Seite wechseln, aber 2 Winddreher konnten wir optimal mitnehmen und an der Luvtonne hatten wir überraschenderweise einen ziemlich großen Vorsprung herausgefahren - „Hasi" das erste Mal in Führung! Offensichtlich etwas überrascht von dieser Führungsposition lief es anschließend überhaupt nicht mehr. Schon auf den ersten Spi-Kurs überholten uns die beiden Gesamtführenden und der Tiroler Lokalmatador. Die 2 Kreuz segelten wir leider genau umgekehrt wie die erste - auf der falschen Seite und alle Winddreher auf die Nase. An der Leetonne mussten wir dann noch ein Boot mit Innenposition durchlassen. Am Ende landeten wir wieder auf dem offensichtlich abonnierten 5. Platz. Den belegten wir auch in der Gesamtwertung. Es war ein toller Familienausflug mit Segeln von seiner schönsten Seite.
Lisbeth Diem