Yngling Weltmeisterschaft 2022 in Travemünde
Sonntag – Anreise
Pünktlich um 05:00 holten mich Bernhard und Hermann in Mondsee ab. Nachdem wir das Gepäck verstaut hatten ging’s los. Auf nach Travemünde. Eine mindestens 12 Stunden Autofahrt mit einer Yngling im Schlepptau stand uns bevor.
An einer Raststätte, etwa 1,5 Stunden vor Travemünde haben wir dann noch das Team AUT 286 (Jörg Moser, Michael Gubi und Michael Nake) getroffen. Eine kurze Rast – dann ging’s weiter. Gegen 18:00 haben wir dann das Boot in der Böbs-Werft abgestellt und haben uns in unser Quartier begeben
Montag – Vermessung
Am Montag hatten wir um 12:00 unseren Vermessungstermin. Die Segel wurden sehr genau vermessen. Gewogen wurde nicht. Schwimmwesten, Hike, Anker und Leine wurden nicht kontrolliert.
Dienstag - Practice Race
Eingewöhnung auf das Revier. Mittlerer Wind etwa 17-20 kn und Welle. Unser Start war gut – dann hat es uns mal flachgelegt. Es hat dann etwas gedauert bis das Wasser wieder draußen war. Aber wir haben gesehen, dass unser Speed ganz gut war. Es herrschten Bedingungen die wir nicht so wirklich gewöhnt sind.
Mittwoch - Segeltag 1
Gesegelt wurden 3 Wettfahrten bei ca. 20 kn Wind. In der 1. Wettfahrt löste sich bei AUT 286 der Palstek an der Fockfall. Die Folge war natürlich, dass die Fock sich langsam aber sicher den Weg zum Deck suchte. In der Zwischenzeit ging ein laut schallender Ruf durchs Schiff: „Ned anzieagn“. Das Fockfall stand noch etwa 20 -30 cm aus dem Mast. Jörg steuert seine Yngling in Richtung Hafen. An der Kaimauer, beim grünen Leuchtturm, wurde dann das Fockfall wieder nach unten gezogen. Michael Gubi hatte bei dieser Aktion jede Menge neugierige Zuschauer an Land. Die erste Wettfahrt wurde von AUT 369 (Frauscher Stefan, Spießberger Christian, Weinhofer Josef) gewonnen. Wir landeten auf dem 16 Platz.
In der 2. Wettfahrt hatten wir AUT 287 (Prange Bernard, Schobesberger Andreas, Deimling Hermann einen Frühstart, das brachte uns maximale Punkte plus 1. AUT 277 (Pfaller Thomas, Fasching Dominik, Fasching Peter) verzeichneten ein gerissenes Fockfall und konnten dadurch leider an der 3. Wettfahrt nicht teilnehmen. Interessant war auch, dass AU 277 an diesem Segeltag einen blinden Passagier an Board hatten – eine Qualle. Im Hafen waren unsere Boote umringt von Quallen – weiss und durchsichtig.
In der 3. Wettfahrt erreichten wir dann noch einen 20. Platz. Also Platz 23 als Gesamtergebnis des ersten Tages.
Donnerstag – Segeltag 2
Um 09:00 wurde das Signal AP an Land gesetzt – weitere Signale folgten ab 13:00. Und gegen 14:00 ging’s dann los.
Wir starteten um ca 15:55 bei ca. 15 kn Wind. Gesegelt wurden 2 Wettfahrten. Da wir am Ende der 2. Kreuz DEN 196 bei der Bojenrundung berührten mussten wir uns durch eine 360° Grad Drehung entlasten. Diese Aktion hatte uns um 4 Boote von Platz 8 auf Platz 12 zurückgeworfen. In der 2. Wettfahrt an diesem Tag konnten wir bei gleichen Windverhältnissen einen 15 Platz erreichen. Das macht gesamt Platzt 19 für AUT 287.
Anmerkung zu den Smart-Marks:
Unsere Bojen wurden von den Helferbooten in unser Segelrevier gebracht. Anschließend hat unsere Wettfahrtleiterin „Stasi“ die Bahmarken vom Wettfahrtleitungsboot aus via Tablet genau positioniert. Es war lustig anzusehen wie sich diese Schlümpfe nach hinten neigten, Wind und Wellen trotzen, und an ihre richtige Position fuhren um dann dort zu verharren (ohne Leine, ohne Stein).
Am Abend ging es dann auf die Passat (eine 4-Mast-Bark) zum Gala-Dinner. Das Wort Gala hätte man streichen können, da wir das Essen auf Papptellern mit dazu passendem Holzbesteck bekamen. Es war ein Gala-Dinner im „Curry-Wurst-Style“.
Freitag – Segeltag 3
Geplant waren 4 Wettfahrten. Wind etwa 20 kn und hohe Welle. In den ersten beiden Wettfahrten dieses Tages reihten wir uns auf den Plaätzen 15 und 14 ein. In der 3. Wettfahrt des Tages haben wir kurz nach dem Start den „Finnen“ am Flaggenmast des Startbootes gesehen und dachten wir hätten wieder einen Frühstart gehabt. Also zurück an die Startlinie und noch mal drüber. Anastasia „Stasi“ Weiberger, die Wettfahrtleitern, zeigte uns durch Handzeichen, dass wir keinen Frühstart hatten. Somit rollten wir das Feld von hinten auf und erreichten das Ziel als 24ste. Die 4. Wettfahrt lief eigentlich ganz gut. Wir lagen an 12. Stelle. Und dann kurz vor dem Ziel ein „Sonnenschuss“. Das brachte einen Verlust von etwa 10 Booten. Somit kamen wir nur als 23ste ins Ziel und krallten uns am 19 Gesamtplatz fest.
Gegen 18:00 fuhren wir dann unter Spinnaker zurück zum Hafen. Die Fähre „Nils Holgerson“ war unser Geleitschutz. Es war ein prachtvoller Anblick wie sich mehr als 30 Ynglings unter Spinnaker dem Hafen näherten.
Samstag – Segeltag 4
Nur noch 1 Wettfahrt. Etwas leichterer Wind ca. 10-15 kn und mittlere Welle. Eigentlich ging es uns ganz gut. Wir lagen wieder an ca. 12 Stelle. Auf dem 2. Spikurs wurden wir dann von SUI 500 und SUI 398 eingeklemmt. Der eine kam von oben runter und Patrick Haag drückte von unten nach oben. Es gab eine Berührung an SUI 398. Wir gingen noch um die Tonne und dann Spi runter und eine 360° Drehung zur Entlastung. Hat leider wieder viele Plätze gekostet. Wir konnten aber unseren 19 Gesamtrang verteidigen und hatten somit unser Ziel „unter 20“ erreicht.
Jetzt ging‘s zurück in den Hafen, kranen und das Boot für die Abreise vorbereiten.
Um 18:00 gab’s dann die Siegerehrung. Wir gratulieren unseren Vice-Weltmeistern Stefan Frauscher, Christian Spießberger und Josef Weinhofer. Das Team Leoplod Berner, Anton Berner und Paul Laherstorfer belegten den ausgezeichneten 6. Platz „…echt super !!!“
Natürlich gratulieren wir an dieser Stelle auch dem 5-fachen Weltmeister Maarten Jamin und seinem Team zum Weltmeister 2022.
Am Sonntag war dann um 02:30 Tagwache. Alles ins Auto packen und um 03:00 ging’s los. Ab in die Heimat. Jetzt standen uns wieder etwa 12 Stunden Autofahrt bevor. Gegen 16:00 waren wir dann in Mondsee. Und so ging für uns eine durchwachsene Weltmeisterschaft zu Ende.
Viele Grüße aus dem Mittelfeld
AUT 287 (Bernhard - Steuermann, Andreas - Mitte, Hermann - Vorschoter)
Hier ein Mann über Bord Manöver aus der Ostsee. Dieses Video wurde von AUT 286 (Jörg Moser, Michael Gubi, Michael Nake) zur Verfügung gestellt.
Die Vice-Weltmeister - AUT 369 (Stefan Frauscher, Christian Spießberger, Josef Weinhofer)
Platz 6 in der WM - AUT 314 (Leopold Berner, Anton Berner, Paul Laherstorfer)
Weitere Eindrücke von der WM
Vermessung und Kranen
Bojen und Helferboote
Unser Wettfahrtleitungsboot mit den "Schlümpfen" (Smartmarks - Bojen mit Elektromotor) und Helferbooten
Liegeplatz der Ynglings
Eindrücke von der Ostsee
National Party
"Gala"-Dinner auf der 4-Mast-Bark Passat
Abendstimmung
Vielen Dank an alle, die uns die Bilder zur Verfügung gestellt haben.