Die ursprüngliche Idee war, ein kleines Kielboot für meinen Sohn Oyvin zu bauen, damals war er gerade 14 Tage alt. Daher der Name "Yngling", das Junge bedeutet! Das war 1967, ... kurz nachdem die Soling die IYRU Tests in Kiel und Travemünde bestanden hatte. Daher die gleiche Designephilosophie, obwohl die Yngling keine verkleinerte Soling ist - wie viele Leute zu glauben scheinen.

Die Yngling hat durchaus andere Proportionen und ist verhältnismäßig breiter gebaut, mit mehr Freibord, mehr Deckserhöhung, volleren Rumpfkonturen, usw., aber sie ist ein nette "kleine Schwester" der olympischen Klasse Soling.

Während die meisten Eigenschaften beibehalten wurden war es das Ziel ein kleineres, leichteres und leichter zu steuerndes Boot zu kreiren das ein One-Design Kielboot für den Nachwuchs als auch einen geeigneten Einstieg für die Soling darstellt.

Die Klassenregeln wurden von Beginn an sehr restriktiv ausgelegt was Ausrüstung und Segel anbelangt. Weiters mußten, um das One-Design Prinzip zu bestärken, alle Formen usw. von einem einzigen Hersteller bezogen werden.

Modelle und Formen wurden auf Bringsvaerd’s yard im Winter 67/68 produziert. Die ersten 7 Boote segelten in der Saison 1968. Fünf davon nahmen an unserer wichtigsten nationalen Regatta teil und hinterließen so einen guten Eindruck daß bei Bringsvaerd’s yard die ersten Aufträge einlangten.

Ich lieh Paul Elvström unsere eigene Y-N, er erprobte das Boot im Herbst und Winter und stellte es dänischen Seglern vor.

Vor der Saison 1969 wurden 55 weitere Ynglinge gebaut und die Klasse wurde in Norwegen begründet.

1971 wurde ich vom norwegischen Designerverband mit dem Design-Preis für die Yngling ausgezeichnet. Die Internationale Ynglingvereinigung wurde 1971 gegründet und die ersten Weltmeisterschaften wurden im selben Jahr in Holland ausgetragen.

IYRU (jetzt ISAF) erkannte die Yngling im Mai 1979 als internationale Klasse an. Dies hatte viele positive Effekte für die Klasse. Die Klassenreglen stehen unter permanenter Überwachung und wurden nahezu zur Perfektion weiterentwickelt. Der Status von offiziellen Weltmeisterschaften wertet diese Veranstaltungen auf, wir konnten seither eine Steigerung bei den Starterfeldern als auch bessere seglerische Leistungen beobachten als je zuvor. Ich denke die Ynglingklasse ist für gute Segler nicht nur attraktiv weil sie ein wunderbares Boot ist, sondern auch weil sie interessante Wettbewerbe und eine angenehme Atmosphäre unter der Obhut der IYA bietet.

Jan Hermann Linge
(Jan Linge starb am 25.06.2007)