...die Anreise war Reibungslos und wir erreichten den Hafen von Sneek um ca 8.00 Früh.
Kurz darauf war unser Boot gekrant und per Schlauchbootschlep und liegendem Masten auf die Starteiland übersetzt (ca 300 m Wasserweg). Starteiland ist eine kleine Insel, oder besser gesagt durch einen befahrenen Kanal vom Festland getrennte Fläche auf der sich unser Liegehafen und die Villa Mayr befand. Das Sneekmeer auf dem die WM ausgetragen wurde ist braun gefärbt ca 1,5 -2 m tief und ca 4 x5 km groß.
Auch die Vermessung ging abgesehen von einem ca 50 g zu leichten Masttop bei ca der hälfte der Teilnehmer, mit durchwegs bereits bei Großveranstaltungen vermessenen und passenden Masten , zügig und reibungslos vorbei. Am Sonntag wurde das Practicerace gesegelt bei dem wir mit Platz 5 zuversichtlich die anschließende Eröffnungsfeier mit einer Schiffahrt über die Kanäle in die Stadt Sneek unternahmen. Nach dem Fahnenumzug im Zentrum von Sneek eröffneten die Offiziellen die Veranstaltung im neu eröffneten Segelbootmuseum. Wir als einziges österreichisches Boot haben Vinzenz als unser jüngstes Crewmitglied auserkoren die Fahne zu tragen. Dies wurde von ihm auch Vorbildhaft erledigt bis wir an einem Kleidergeschäft vorbeikamen und Vinzenz dem Umstand vergessener Kleidungsstücke geschuldet, kurzerhand mir die Fahne überreichte und im Kleidergeschäft verschwand. Da der restliche Umzug auf diese Sonderbedürfnisse keine Rücksicht nehmen konnte erforderte das anschließende Auffinden unseres dritten Mannes ein wenig Detektivarbeit da wir keine Handys dabei hatten um unseren Standort zu übermitteln. Dies gelang aber recht problemlos und wir fanden einander recht bald wieder.
Am Montag begann dann bei sehr Leichtem Wind die eigentliche WM:
19! (entsprechend kurze) Wettfahrten waren ausgeschrieben und wurden auch gesegelt.
Der erste Start war ein Mayr Start vom feinsten und wir waren kurz vor der ersten Luvboje noch knapp vor einem Schweizer Boot und rundeten die Tonne an zweiter Position direkt hinter dem Schweizer. Bis zur Leeboje bei einem sehr kurzen Kurs, mit einer Targettime von 35 min, waren unsere Positionen unverändert. Die darauffolgende Zielkreuz sollte uns unseren ersten Streicher bescheren. Bei Abflauendem Wind war unsere taktische Position in der Mitte des Kurses verheerend. Als auf der rechten Seite frischer Wind aufbriste ging unser Weg in diese Richtung. Doch bevor wir die Bö erreichten mit der uns ca 15 Boote überholten verging der Wind und Sprang ohne ersichtlichen Zusammenhang mit Wolken oder sonstiger Einflüsse auf der Linken Seite des Kurses an. Und weitere 20 Boote gingen vor uns ins Ziel. Wir beendeten die Wettfahrt auf Rang 36 und dem Spruch bei guter Laune: über den Streicher brauchen wir uns jetzt wenigstens keine Gedanken mehr machen. Der Sieger Dieser Wettfahrt war Tom Otte, einer von drei Lokalmatadoren bei insgesamt 25 NDL Booten und 45 Startern aus 7 Nationen. Tom Otte bereits 2011 Weltmeister am Attersee sollte uns in den darauffolgenden 16 Wettfahrten in eindrucksvoller Weise vorführen wie man das Sneekermer am schnellsten besegelt.
Mit letztlich 65 Punkten und den Plätzen
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(dnc) |
(dnc) |
benötigte er die Abschließenden beiden Wettfahrten am Samstag nicht mehr und stand bereits am Freitag mit schlussendlich 29 Punkten Vorsprung als Weltmeister 2017 fest. Die Plätze 2-4 wurden aber erste in den letzten Wettfahrten entschieden. 2ter wurde DEN 263 mit Lucas Lier am Steuer - Bronce ging an Ger 1 mit Thorsten Schutt am Steuer. Der undankbare 4te Platz ging an Marten Jammin mit seiner Crew.
Unser 9ter Endrang läßt sich wie folgt beschreiben. Zielvorgabe war eine Platzverbesserung zu unserem letzten gemeinsamen antreten in Travemünde – dies ist auch gut gelungen. Erwähnenswert ist noch eine abgebrochene Wettfahrt bei der wir ganz vorne lagen vermutlich aber die falschen Boote abgeschlagen hinten lagen. Denn diese Wettfahrt wurde nach ca 10 min (kurz bevor wir die Luvboje erreichten abgeschossen. Es waren jedoch die selben Windverhältnisse wie in den Wettfahrten davor und dannach die allesamt ohne Anstand zu Ende gesegelt wurden. Ein weiterer unglücklicher Umstand war ein vermeintlicher Frühstart bei Blackflagg. Diese Wettfahrt beendeten wir trotz 2! Penalties am 6ten Platz. Und auf nachfragen bei der Jury ob ich das Video oder die Aufzeichnung sehen könne bekam ich die Antwort wir wurden nicht genau gesehen da Boote zwischen uns und der Jury waren – doch kurz nach dem Start waren wir schon so weit vorne dass wir auch beim Start bereits über der Linie sein mussten!?! Wir bezweifeln naturgemäß diese Ansicht hatten dadurch aber bereits unseren 2ten Streicher.
Unter dem Aspekt von hättiwari – also wenn das Glück etwas weniger gegen uns und ein wenig mehr für uns gelaufen wäre hätten wir uns Punktemäßig vermutlich am letzten Tag um die Plätze 3-5 gematched. So verbuchen wir den 9 ten Gesamtrang und sind auch damit zufrieden da wir grundsätzlich gut gesegelt sind.
Zusammenfassend war es eine schöne Veranstaltung mit etwas zu vielen Wettfahrten und damit verbundenen Starts (ca 45!).
Sollte jemand von euch einmal am Sneekermeer Regattasegeln gibt’s einen kleinen Tipp von mir: Immer die richtige Seite wählen - durch die Mitte geht wenig.
Mast und Schotbruch
AUT 296
Rudi, Vinz, Philippe